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Wednesday, June 22 2011

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21:00
Live

The High Quality Girls (HH)

Zwischen Altona und St.Pauli tummelt sich experimenteller Trash Pop, Singer/Songwriter, Elektro, Punk, Ambiente und Rock. Die High quality girls mixen dabei Elektro mit Auszügen aus Pop und Progressive Rock. Klare Beats treffen auf ranzige Gitarren. Die surrealen Texte bilden eine Mischung aus Protest, Sinnlosigkeit und einem gewissen High Quality-Statement, so nenn ich es mal. Auch wenn die Herren aus Hamburg die Tanzfläche leer fegen sollten, würde ich da bleiben und mir das kleine Spektakel weiter angucken. Es gibt doch nichts fullminanteres als eine Ego-Trash-Show auf einem neuen Level. Wer Saalschutz, T.Raumschmiere oder Knarf Rellöm mit einer Deichkindmixtur mag, der sollte sich beim Hamburger Lokallabel Fidel Bastro die High quality girls bestellen.


-http://abbreviateddaylight.blogspot.com/2011/01/high-quality-girls.html

2100
22:00
Live

Talibam!

Talibam! mit Sam Kulik


Disneys Kleine Meerjungfrau als absurder Porno


Das Aggro-Improv-Duo Talibam! kommt mit Gastposaunist Sam Kulik auf Tour und bringt eine Low-Budget-Disco-Free-Jazz-Oper mit dem sperrigen Titel "Talibam! Goes To Bed with Sam Kulik and Discovers Atlantis" zur Aufführung.


Free Jazz ohne prätentiöses Gedudel, Noiserock ohne Gitarren, bizarre Verkleidungen und hemmungsloses Geblödel: Das New Yorker Duo Talibam! macht es den Kritikern nicht leicht. Fehlt den beiden doch genau der Kunsternst, den man von zwei so versierten Instrumentalisten aus dem Umkreis der aktuellen Improvisations- und Jazzszene erwarten sollte.


Schlagzeuger Kevin Shea, 38 - in Japan gerade zum weltbesten Avantgarde-Perkussionisten gekürt - spielt in diversen Improv-, Jazz- und Alternative-Rock-Bands wie Storm & Stress, Coptic Light, Sexy Thoughts und dem Peter Evans Quartet. Seine Band Mostly Other People Do The Killing wurde vom Jazzmagazin "Downbeat" vor kurzem als beste Nachwuchs-Jazzband geehrt und spielte letztes Jahr einen gefeierten Auftritt beim Jazzfestival in Moers.


Keyboarder Matt Mottel, 29, streunt seit seinem 16. Lebensjahr durch die New Yorker Club-Szene und veredelt mit seinen "electric mind bombs" die Musik solch unterschiedlicher Bands und Künstler wie Awesome Color, Akron/Family, Kenny Wollesen, Chris Corsano, Ras Moshe, Cooper-Moore und Sean Meehan. Seine neueste Formation heißt Shadow Maps.


"Talibam! Goes To Bed with Sam Kulik and Discovers Atlantis" heißt das jüngste Projekt von Shea und Mottel, die dabei von Posaunist Sam Kulik unterstützt werden. "Atlantis" erzählt die Geschichte des sexuell verwirrten und notgeilen Teenagers Franklin (gesprochen von Schlagzeuger Shea), der von einem revolutionären Musikerfisch namens Stinge (Keyboarder Mattel) nach Atlantis gebracht wird, um das mythische Unterwasserreich mit Hilfe seines magischen Kissens vor den Folgen einer Ölkatastrophe zu retten. Nicht ohne vorher die Attraktionen Atlantis' kennen gelernt zu haben, zu denen Poetry Slams, Hot Jazz und natürlich die erotischen Reize der Meerjungfrauen zählen.


Talibam!s Atlantis-Saga erweist sich dabei als eine nicht ganz jugendfreie Version des Disney-Klassikers "Die kleine Meerjungfrau" und spart nicht mit Anspielungen an die Gegenwart (das Deepwater-Horizon-Desaster im Golf von Mexiko, die geplante Moschee am Ground Zero). "Atlantis" verbindet Elemente von Hörspiel und Oper, lässt aber auch reichlich Raum für die vogelwilden Instrumentalimprovisationen, für die das Duo (bzw. Trio) berühmt-berüchtigt ist. Vollkommen verzichtet wird auf Sound-Effekte: Für die Geräusche von Meeresbrandung und Bootsmotoren sorgt die Posaune von Sam Kulik.


Ein gutes Dutzend Charaktere werden die drei Musiker im Laufe von ca. 80 Minuten dabei verkörpern, entsprechend exzentrische Kostüme wird es zu sehen geben. Ein erhellendes, erstaunendes und höchst unterhaltsames "Weimarer Kabarett fürs 21. Jahrhundert" versprechen Talibam! den Zuschauern und garantieren "Reggae, Disco, Free Jazz, Avant-Rock und Poetry mit reichlich Fäkalhumor zwischen den Monologen."


Ein paar Zitate zu Talibam!:


"Quecksilber in Noten... Wirklich extrem vergnüglich." Süddeutsche Zeitung


"Ornette Coleman playing on Soft Machine's Fourth in hell." Tiny Mix Tapes


"... could well be the most exciting improv outfit you'll hear all year. (...) This is more a point of no return than a point of departure. (...) The view from the cliff top is magnificent." WIRE Magazine

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